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Synonyme/einheimische Namen: Echter Baldrian, Gemeiner Baldrian, Gewöhnlicher Baldrian
Der Baldrian gehört zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae). Früher wurde Baldrian zur Familie der
Baldriangewächse (Valerianaceae) gezählt. Die gibt es nicht mehr als Rangstufe einer Familie.
Baldrianwurzel-Zubereitungen nach HMPC (Monographie s. u.):
- Linderung leichter nervöser Anspannungen und bei Schlafstörungen ("well established use", Anwendung als bestimmter Trockenextrakt).
- Besserung des Befindens bei nervlicher Belastung und zur Schlafunterstützung.
Baldrianöl-Zubereitungen nach HMPC (Monographie s. u.):
- Besserung des Befindens bei nervlicher Belastung und zur Schlafunterstützung.
Baldriantinktur, Baldrianwurzel-Tee und Baldrianwurzel-Bad nach Standardzulassung:
- Unruhezustände.
- Nervös bedingte Einschlafstörungen.
Kombination aus Baldrianwurzel / Hopfenzapfen siehe unter Hopfen.
Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht eine medizinische oder
pharmazeutische Beratung. Sie dienen nicht der Selbstmedikation. Anwendungsgebiete,
Wirkungen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind hier nicht vollständig beschrieben. Für die geeignete Anwendung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Bei pflanzlichen Arzneimitteln lesen Sie die
Packungsbeilage.
Baldrianwurzel-Tee:
- 1 Teelöffel Baldrianwurzel (ca. 2,5 g)
- mit ca 150 ml kochendem Wasser übergießen
- nach ca 10 bis 15 Minuten abgießen.
- Dieser Tee ein- bis mehrmals täglich trinken.
- Zur Besserung des Befindens bei nervlicher Belastung: bis zu 3 mal täglich.
- Zur Schlafunterstützung: 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen; falls nötig zusätzlich früher am Abend.
Baldriantinktur zur Beruhigung:
- 1/2 Teelöffel Baldriantinktur (ca. 1,5 ml),
- verdünnt mit etwas Wasser,
- 2 bis 3 mal täglich einnehmen.
Baldriantinktur bei Schlafstörungen:
- 1 Teelöffel Baldriantinktur (ca. 3 ml)
- verdünnt mit etwas Wasser,
- 30 Minuten vor dem Schlafengehen einnehmen.
- Bei nicht ausreichender Wirksamkeit kann zusätzlich 1 Teelöffel Baldriantinktur vor dem Abendessen eingenommen werden.
Baldrianwurzel-Bad:
- 100 g Baldrianwurzel als Heißaufguss einmal täglich für ein Vollbad verwenden.
Baldrianöl zur Beruhigung:
- 15 mg (=0,015 g) Baldrianöl
- 3 mal täglich einnehmen.
Baldrianöl bei Schlafstörungen:
- 30 mg (=0,03 g) Baldrianöl
- 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen einnehmen.
Baldrianöl als Badezusatz:
- 0,24 bis 0,4 g Baldrianöl
- zu einem Vollbad geben,
- bei 34 bis 37 ° C Badetemperatur
- 10 bis 20 Minuten baden.
- 3 bis 4 mal pro Woche mit einem Baldrianöl-Zusatz baden.
Baldrianwurzel (Valerianae radix) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) sind
- die unterirdischen Teile von Valeriana officinalis* (Rhizom, Wurzeln und Ausläufer),
- getrocknet,
- ganz oder zerkleinert,
- mit bestimmten Mindestgehalten an ätherischem Öl und an Sesquiterpensäuren (berechnet als Valerensäure).
Geschnittene Baldrianwurzel (Valerianae radix minutata) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) sind
- die unterirdischen Teile von Valeriana officinalis* (Rhizom, Wurzeln und Ausläufer),
- getrocknet,
- geschnitten,
- mit bestimmten Mindestgehalten an ätherischem Öl und an Sesquiterpensäuren (berechnet als Valerensäure).
Geschnittene Baldrianwurzel wird für die Teezubereitung verwendet.
Baldriantinktur (Valerianae tinctura) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) ist
- die Tinktur aus Baldrianwurzel (Valerianae radix, s.o.),
- mit einem bestimmten Mindestgehalt an Sesquiterpensäuren, berechnet als Valerensäure.
Aussehen: Baldriantinktur ist eine braune Flüssigkeit.
Mit Wasser hergestellter Baldriantrockenextrakt (Valerianae extractum aquosum siccum) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) ist
- der Extrakt aus Baldrianwurzel (Valerianae radix, s.o.),
- mit Wasser hergestellt,
- mit einem bestimmten Mindestgehalt an Sesquiterpensäuren, berechnet als Valerensäure.
Aussehen: Mit Wasser hergestellter Baldriantrockenextrakt ist ein hygroskopisches (= Waser anziehendes) Pulver von brauner oder bräunlicher Farbe.
Mit wässrig-alkoholischen Mischungen hergestellter Baldriantrockenextrakt (Valerianae extractum hydroalcoholicum siccum) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10)
ist
- der Extrakt aus Baldrianwurzel (Valerianae radix, s.o.),
- mit wässrig-alkoholischen Mischungen hergestellt,
- mit einem bestimmten Mindestgehalt an Sesquiterpensäuren, berechnet als Valerensäure.
Aussehen: Mit wässrig-alkoholischen Mischungen hergestellter Baldriantrockenextrakt ist ein hygroskopisches (= Wasser anziehendes) Pulver von brauner Farbe.
Baldrianwurzel-Zubereitungen mit der Einstufung "Well-established use" (allgemeine medizinische Verwendung) nach HMPC sind
- die Wurzel von Valeriana officinalis* (entsprechend Ph. Eur.),
- als bestimmter Trockenextrakt,
- zum Einnehmen in fester Form (z.B. als Tabletten).
Baldrianwurzel-Zubereitungen mit der Einstufung "Traditional use" (traditionelles pflanzliches Arzneimittel) nach HMPC sind
- die Wurzel von Valeriana officinalis* (entsprechend Ph. Eur.),
- als bestimmte Trockenextrakte oder
- als bestimmte Flüssigextrakte oder
- als bestimmte Tinkturen oder
- als zerkleinerte oder pulverisierte Wurzel,
- in Abhängigkeit von der oben genannten Zubereitung entweder zum Einnehmen als Tee oder zum Einnehmen in fester Form (z.B. als Tabletten) oder flüssiger Form (z.B. als Lösung), oder zur
Anwendung als Badezusatz.
Baldrianöl (Valerianae aetheroleum) Zubereitungen mit der Einstufung "Traditional use" (traditionelles pflanzliches Arzneimittel) nach HMPC sind
- das ätherische Öl von Valeriana officinalis* (entsprechend Deutsches Arzneibuch DAB 6),
- zum Einnehmen in flüssiger Form (z.B. als Lösung) oder
- als Badezusatz in flüssiger Form.
Zu den HMPC-Monographien der Kombination aus Baldrianwurzel / Hopfenzapfen siehe unter Hopfen.
*botanische Schreibweise: Valeriana officinalis L. s.l.
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Blaschek, W. (2016). Wichtl - Teedrogen und Phytopharmaka. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH.Braun, R., & Zapf, T. (2019).
Standardzulassungen und Standardregistrierungen für Fertigarzneimittel - Text und Kommentar (Gesamtwerk mit 19. Aktualisierungslieferung, 2019). Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag.
-
Brands, S.J. (ed.), 2019. Family Valerianaceae Batsch (1802). In Systema Naturae 2000. The Taxonomicon, 20 Dec 2019. Universal Taxonomic Services, Zwaag, The
Netherlands. Abgerufen 09 2020 von http://taxonomicon.taxonomy.nl/TaxonList.aspx?subject=Family&by=ScientificName&search=valerianaceae*
-
Europäisches Arzneibuch (Ph.Eur.) 10. Ausgabe (Grundwerk 2020), Amtliche deutsche Ausgabe. Deutscher Apotheker Verlag.
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European Medicines Agency (EMA), Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (17.06.2016 corr.): EMA/HMPC/278053/2015. European Union herbal monograph on
Valeriana officinalis L., aetheroleum. Abgerufen 11/2019 von https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/valerianae-aetheroleum.
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European Medicines Agency (EMA), Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (02.02.2016): EMA/HMPC/150848/2015, Corr. European Union herbal monograph on
Valeriana officinalis L., radix. Abgerufen 11/2019 von https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/valerianae-radix.
Letzte Akualisierung: 15.01.2021