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Als Heilpflanze wurde der Gewöhnliche Beinwell (Symphytum officinale) schon in der Antike beschrieben. Heute wird Beinwell äußerlich bei verschiedenen Entzündungen, Schwellungen und Schmerzen angewandt. Dafür kommen Fertigarzneimittel mit Extrakten zum Einsatz, die arm an gesundheitsschädlichen Pyrrolizidinalkaloiden sind (keine Eigensammlungen verwenden, siehe Giftigkeit).
Inhaltsstoffe des Beinwells sind unter anderem Allantoin, Rosmarinsäure und Schleimstoffe.
Der Beinwell ist in Europa und Asien heimisch. Während der Blütezeit von Mai bis Juli lässt sich die Pflanze recht leicht erkennen: Glockige Blüten in charakteristischen Wickeln, an Stängeln herablaufende Blätter sowie borstig-raue Haare auf Blättern und Stängeln. Beinwell gehört zur Familie der Boretschgewächse (Raublattgewächse, Boraginaceae).
Der Gewöhnliche Beinwell (Symphytum officinale) wächst ausdauernd an nährstoffreichen, feuchten und überwiegend sonnigen Standorten in Asien und Europa. In Deutschland ist er in allen Bundesländern zu finden, in den Alpen kommt er bis 1.000 m vor.
Die Pflanze ist sommergrün und wird 30-100 cm hoch. Über einem Büschel großer, grundständiger Blätter wachsen die verzweigten Stängel. Die Seitensprosse sind zum Teil mit dem Stängel verwachsen. Die Beinwell-Blätter sind ungeteilt, ganzrandig, wechselständig und ohne Nebenblätter. Der Blattgrund läuft am Stängel herab, so dass der Stängel geflügelt aussieht. Alle gründen Teile sind borstig-rau behaart (Familie „Raublattgewächse“).
Die Blüten des Gewöhnlichen Beinwells sind glockig, 5-zählig und violett (Ausnahme: gelblich-weiße Blüten bei einer Unterart). In der Blütezeit von Mai bis Juli lässt sich der Beinwell recht einfach erkennen: Der Blütenstand ist mit zahlreichen hängenden Blütenknospen in so genannten Wickeln spiralig eingerollt. Bei den Blüten sind verwachsen: die Blütenkronblätter miteinander, die Kelchblätter miteinander und die Staubbeutel mit den Blütenkronblättern. Einstülpungen („Schlundschuppen“) verengen die Blütenröhre, so dass nur Insekten mit langem Rüssel an den Nektar kommen.
Das mehrköpfige rübenförmige Rhizom (Wurzelstock) wurzelt bis 1,8 m tief. Beinwellwurzeln sind schleimig, innen cremeweiß und außen schwarz. Von der schwarzen Farbe stammt der Trivialname "Schwarzwurz", der aber nicht zur Verwechslung mit dem Gemüse "Schwarzwurzeln" führen darf.
Beinwell gehört zur Familie der Boretschgewächse (Raublattgewächse, Boraginaceae).
Beinwellwurzel nach HMPC (Monographie s. o.):
Beinwell-Arzneimittel, die in Deutschland erhältlich sind, werden eingesetzt z.B. bei Entzündungen, Schwellungen oder Schmerzen unterschiedlicher Ursache: Prelllungen, Zerrungen und Verstauchungen nach Sport- und Unfallverletzungen, Muskel- und Gelenkschmerzen nach stumpfen Verletzungen, Osteoarthritis des Kniegelenks oder akute Rückenmuskelschmerzen. (Cremes, Salben und Umschlägen mit Extrakten aus Wurzel bzw. Kraut, zur Anwendung auf der unverletzten Haut.)
Hinweis: Keine Eigensammlungen verwenden (siehe Informationen zum zulässigen Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden unter Giftigkeit).
Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht eine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Sie dienen nicht der Selbstmedikation. Anwendungsgebiete, Wirkungen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind hier nicht vollständig beschrieben. Für die geeignete Anwendung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Bei pflanzlichen Arzneimitteln lesen Sie die Packungsbeilage.
Beinwellwurzel (Symphyti radix) mit der Einstufung "Traditional use" (traditionelles pflanzliches Arzneimittel) nach HMPC ist
* botanische Schreibweise: Symphytum officinale L.
Hinweis: Keine Eigensammlungen verwenden (siehe Informationen zum zulässigen Gehalt an Pyrrolizidinalkaloiden unter Giftigkeit).
Die Wirksamkeit von Beinwellwurzel-Zubereitungen wurde in verschiedenen klinischen Studien gezeigt: Die Beinwell-Präparate verbesserten Schmerzen, Schwellungen bzw. Beweglichkeit bei Sprunggelenkszerrung, Osteoarthritis des Knies, Weichteilrheumatismus oder akuten Rückenschmerzen.
Es ist wenig bekannt darüber, welche Inhaltsstoffe für die Wirkung verantwortlich sind. Für die entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung dürften die Hydroxyzimtsäurederivate eine wichtige Rolle spielen.
Beinwell gehört zu den Pflanzen, die Pyrrolizidinalkaloide enthalten. Der Gehalt hängt von Herkunft und Anbausorte sowie von dem Pflanzenteil ab. In den Wurzeln ist er höher als in den Blättern. Pyrrolizidinalkaloide sind leberschädigend, erbgutverändernd und krebserregend. Beinwellzubereitungen nach HMPC sind daher eingeschränkt auf einen bestimmten Maximalgehalt an Pyrrolizidinalkaloiden und auf die äußerliche Anwendung (keine Einnahme) von bis zu 10 Tagen.
Für Arzneimittel wurde 1992 in Deutschland im Rahmen eines Stufenplanverfahrens eine Höchstgrenze für Pyrrolizidinalkaloide eingeführt, die heute noch gültig ist.
Fertigarzneimittel aus Beinwell auf dem deutschen Markt stammen von Pflanzenzüchtungen, die keine Pyrrolizidine enthalten bzw. die pyrrolizidinarm sind und zusätzlich durch Spezialverfahren weitgehend von diesen Inhaltsstoffen befreit wurden. So besteht beim bestimmungsgemäßen Gebrauch dieser Fertigarzneimittel das Problem grundsätzlich nicht.
Hinweis: Keine Eigensammlungen verwenden. Sie können wegen ihres Gehaltes an Pyrrolizidinalkaloiden gefährlich sein.
In Beinwell sind unter anderem enthalten: