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Asiatischer Wassernabel (Indischer Wassernabel, "Gotu Kola", Centella asiatica) wird in vielen Ländern als traditionelle Heilpflanze genutzt, zum Beispiel in der Ayurvedischen Medizin. Asiatisches Wassernabelkraut wird dort innerlich und äußerlich bei ganz unterschiedlichen Krankheiten eingesetzt, unter anderem zur Förderung der Wundheilung.
In Europa ist die Anwendung von Asiatischem Wassernabelkraut vor allem in der Dermatologie und Kosmetik etabliert. Außerdem gibt es Studien, die eine potenzielle Wirkung auf geistige Leistungsfähigkeit und Stimmung untersuchen.
Als wichtigster Inhaltsstoff des Asiatischen Wassernabelkrauts gilt das Asiaticosid.
Asiatischer Wassernabel ist in den Tropen auf allen Kontinenten verbreitet. Die niedrig liegende, krautige Pflanze bildet Kolonien in feuchten und sumpfigen Gebieten.
Inhalt:
Asiatischer Wassernabel ("Gotu Kola", Centella asiatica)
Ayurvedische Medizin: "Mandukaparni"
Traditionelle Chinesische Medizin (TCM): Jixuecao, 积雪草
Monographie "Asiatisches Wassernabelkraut" (Centellae asiaticae herba)
Asiatischer Wassernabel (Indischer Wassernabel, „Gotu Kola“, Centella asiatica) wächst weltweit in tropischen Ländern an feuchten und sumpfigen Standorten. Er kommt in Asien, Australien, Afrika,
Südamerika und im südlichen Nordamerika vor. In manchen Ländern wie zum Beispiel in Sri Lanka ist die Pflanze sehr verbreitet. Wichtiges Exportland für getrocknetes Wassernabelkraut ist
Madagaskar.
Als Kriechpflanze bildet Asiatischer Wassernabel Kolonien. Die schlanken Zweige können einen bis mehrere Meter lang werden. An den Knoten bilden die Zweige Wurzeln aus. Die Blätter des
Asiatischen Wassernabels haben einen gezähnten Rand und eine charakteristische Nierenform. Ihr Durchmesser beträgt bis zu sechs Zentimeter. Die Blüten sind klein und unscheinbar, rötlich gefärbt
bis weiß. Sie werden weitgehend durch die Blätter verdeckt.
In mehreren Ländern Südasiens und Südostasiens wird Asiatisches Wassernabelkraut auch als Gemüse oder Salat angebaut und gegessen. Die Blätter und Zweige werden dort das ganze Jahr über gesammelt
bzw. geerntet und auf Gemüsemärkten verkauft. Sie schmecken leicht bittersüß.
Asiatischer Wassernabel gehört zur Familie der Doldengewächse (Doldenblütler, Apiaceae).
Nicht verwechseln: Zur botanischen Gattung Wassernabel (Centella) gehören noch viele andere Arten ohne medizinische Verwendung. Einige dieser nicht-medizinischen Arten sind zum Beispiel als
Aquarienpflanzen bekannt.
Es gibt noch viele andere Namen für Centella asiatica, vor allem in Asien.
Botanische Namensherkunft:
Wassernabel gehört zur Familie der Doldengewächse (Doldenblütler, Apiaceae).
Wassernabelkraut nach HMPC (Monographie s. u.):
Verschiedene dermatologische Produkte enthalten einen hochgereinigten Extrakt von Asiatischem Wassernabelkraut (Centella asiatica, "Gotu Kola"). Die Produkte werden in der Kosmetik eingesetzt
oder in der Behandlung von Wunden und Narben. Sie sollen die Neubildung von Bindegewebe regulieren und die Wundheilung auch bei Brandwunden und Geschwüren fördern. Dieser Einsatz wird gestützt
durch experimentelle Ergebnisse, die einen positiven Einfluss auf Kollagenbildung, Fibroblastenaktivität und Neubildung von Blutgefäßen (Angiogenese) zeigen. Auch klinische Studien weisen auf
einen positiven Effekt von Asiatischen Wassernabelkraut außerlich angewandt in der Wundheiilung.
Zur Behandlung der chronischen Venenschwäche sind in manchen europäischen Ländern Präparate mit hochgereinigten Extrakten von Centella asiatica zum Einnehmen zugelassen.
Einige klinische Studien untersuchten den Einfluss von Asiatischem Wassernabelkraut auf die geistige Leistungsfähigkeit und die Stimmung. Hier wurden die entsprechenden Präparate also von den
Studienteilnehmern eingenommen. Eine zusammenfassende Auswertung diese Studien kam 2017 zu folgendem Ergebnis: Die Daten zeigen einen positiven Einfluss von Centella asiatica auf das
Arbeitsgedächtnis sowie auf Stimmung und Wachheit. Eine generelle Verbesserung der geistigen Leistungsfähigkeit oder der Lebensqualität lässt sich mit diesen Ergebnissen nicht belegen. Von
schwerwiegenden Nebenwirkungen berichtet keine der elf analysierten Studien – auch nicht von Leberschädigung, die im Jahr 2005 in drei Einzelfallberichten beschrieben wurde. Ergebnisse aus
Tierversuchen geben allerdings Hinweise darauf, dass negative Effekte auf Leberfunktion und Fruchtbarkeit bei Einnahme von Centella asiatica nicht völlig ausgeschlossen werden können. Bei
äußerlicher Anwendung werden diese Effekte nicht erwartet.
Die untersuchten Studien unterscheiden sich nicht nur in ihren Methoden. Auch das eingesetzte Pflanzenmaterial und seine Dosis variieren erheblich. Um die Einsatzmöglichkeiten und die Wirkung von
Centella asiatica sicher zu beurteilen sind weitere wissenschaftliche Daten nötig.
Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht eine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Sie dienen nicht der Selbstmedikation. Anwendungsgebiete, Wirkungen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind hier nicht vollständig beschrieben. Für die geeignete Anwendung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Bei pflanzlichen Arzneimitteln lesen Sie die Packungsbeilage.
In der Ayurvedischen Medizin lautet der Name für Asiatisches Wassernabelkraut Mandukaparni. Er wird in allen alten Ayurveda-Schriften erwähnt. Außer Mandukaparni existieren noch weitere
ayurvedische Namen für Asiatisches Wassernabelkraut.
Für die ayurvedische Behandlung kommen die Blätter oder die ganze Pflanze von Centella asiatica zum Einsatz. Oft wird ein Frischpflanzensaft für die innerliche Anwendung oder eine Paste aus der
frischen Pflanze für die äußerliche Anwendung hergestellt. Abkochungen kommen seltener vor, denn Hitze soll die Eigenschaften der Pflanze zerstören.
Das Anwendungsspektrum von Mandukaparni/Asiatisches Wassernabelkraut in der Ayurvedischen Medizin ist breit: Innerlich eingenommen sollte es die geistige Leistungsfähigkeit und das Gedächtnis
auch im Alter verbessern, den Alterungsprozess verlangsamen sowie die Nerven stärken und beruhigen. Empfohlen wurde es außerdem bei Lepra, Blutarmut, Fieber, Husten, Epilepsie, als harntreibendes
Mittel, gegen Blähungen und anderes mehr. Äußerlich eingesetzt sollte Mandukaparni die Wundheilung verbessern und bei verschiedenen Hauterkrankungen helfen.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) lautet der chinesische Name (Pinyin) für Asiatisches Wassernabelkraut Jixuecao. Es scheint dort aber keine große Rolle zu spielen.
Aussprache von Jixuecao (jī xuě cǎo):
Asiatisches Wassernabelkraut (Centellae asiaticae herba) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) sind
* botanische Schreibweise: Centella asiatica (L.) Urb.
Wassernabelkraut (Centellae asiaticae herba) mit der Einstufung "Traditional use" (traditionelles pflanzliches Arzneimittel) nach HMPC ist
Der hochgereinigte, zusammengesetzte Extrakt des Wassernabelkrauts, der verschiedentlich in der Dermatologie und Kosmetik eingesetzt wird, ist nicht Gegenstand der HMPC-Monographie. Dieser Extrakt besteht nur aus den Inhaltsstoffen Asiaticosid, Asiatsäure und Madecasssäure. Er enthält keine pflanzliche Matrix, und er spiegelt nicht das natürliche Verhältnis der pflanzlichen Inhaltsstoffe wieder. Das HMPC betrachtet den hochgereinigten Extrakt nicht mehr als pflanzliche Zubereitung und berücksichtigt ihn aus diesem Grund nicht für die Monographie.
Für das Asiatische Wassernabelkraut sind verschiedene Inhaltsstoffe beschrieben, darunter:
Als wichtigster Inhaltsstoff wird das Asiaticosid angesehen.
Bei Pflanze verschiedener Herkunft kann sich der Gehalt an Triterpensäurederivaten erheblich unterscheiden (1 % bis 8 %).
Letzte Akualisierung: 06.02.2024