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Pfingstrose

Chinesische Päonie (Paenoia lactiflora)

Veitchs Päonie (Paeonia veitchii)

 

Pfingstrose wird vor allem in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verwendet.

Pfingstrose gehört zur Familie der Pfingstrosengewächse (Paeoniaceae).


Monographie "Weiße Pfingstrosenwurzel" (Paeoniae radix alba)

Weiße Pfingstrosenwurzel (Paeoniae radix alba) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) ist

  • die Wurzel von Paeonia lactiflora*,
  • ohne Rhizom und Nebenwurzeln,
  • mit kochendem Wasser behandelt,
  • geschält
  • ganz oder zerkleinert,
  • getrocknet,
  • mit Gehalt von mindestens 1,6 % Paeoniflorin.

* botanische Schreibweise: Paeonia lactiflora Pall.


Monographie "Rote Pfingstrosenwurzel" (Paeoniae radix rubra)

Rote Pfingstrosenwurzel (Paeoniae radix rubra) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 10) ist

  • die Wurzel von Paeonia lactiflora* und/oder Paenia veitchii*,
  • ohne Rhizom und Nebenwurzeln,
  • ganz oder zerkleinert,
  • getrocknet,
  • mit Gehalt von mindestens 1,8 % Paeoniflorin.

* botanische Schreibweise:

Paeonia lactiflora Pall.

Paeonia veitchii Lynch


Weiße Pfingstrosenwurzel in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM): Baishao, 白芍

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gehört Weiße Pfingstrosenwurzel zur Gruppe der Xue tonisierenden Arzneimittel. Der chinesischen Name (Pinyin) für Weiße Pfingstrosenwurzel lautet Baishao.

Aussprache von Baishao (bái sháo):

Für Baishao sind auch verschiedene Aufbereitungen nach traditionellen Paozhi-Methoden üblich. Dazu zählen vor allem das Rösten bei schwacher Hitze (Chao) sowie das Rösten mit Wein (Jiuzhi). Die entsprechenden Produkte heißen Chaobaishao (Chao baishao) bzw. Jiubaishao (Jiuzhi baishao).

TCM-Merkmale von Baishao

  • Temperaturverhalten: leicht kalt
  • Geschmacksrichtung: bitter, sauer
  • Funktionskreisbezug: Funktionskreise Leber (orbis hepaticus) und Milz (orbis lienalis).

TCM-Anwendungsgebiete von Baishao

 

Rezepturen mit Baishao bzw. mit seinen nach Paozhi-Methoden aufbereiteten Formen werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin unter anderem bei folgenden Krankheiten und Beschwerden eingesetzt: Schwindel, Kopfschmerzen, Krämpfe in den Gliedmaßen, Unterleibsschmerzen, Regelstörungen, Spontanschweiß, Nachtschweiß und Durchfall.


Rote Pfingsrosenwurzel in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM): Chishao, 赤芍

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) lautet der chinesischen Name (Pinyin) für Rote Pfingstrosenwurzel Chishao.

Aussprache von Chishao (chì sháo):

TCM-Merkmale von Chishao

  • Temperaturverhalten: leicht kalt
  • Geschmacksrichtung: bitter
  • Funktionskreisbezug: Funktionskreis Leber (orbis hepaticus).

TCM-Anwendungsgebiete von Chishao

 

Rezepturen mit Chishao werden in der Traditionellen Chinesischen Medizin unter anderem bei folgenden Krankheiten und Beschwerden eingesetzt: Infektiöse Erkrankungen mit Exanthem, Furunkel und Hautgeschwüre, Nasenbluten, rote geschwollene Augen, Menstruationsstörungen, Verdichtungen und Verhärtungen (concretiones et congelationes) und Unterleibsschmerzen, stumpfe Verletzungen.


Weiße Pfingstrosenwurzel in der Japanischen Kampo-Medizin: shakujaku

In der Japanischen Kampo-Medizin lautet der Name für Weiße Pfingstrosenwurzel shakujaku.

Die Anwendungsgebiete von shakujaku in der Kampo-Medizin umfassen Schmerzen, Bauchschmerzen/Koliken, Menstruationsstörungen, Regelschmerzen, Krämpfe, Parästhesien.

 

Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht eine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Sie dienen nicht der Selbstmedikation. Anwendungsgebiete, Wirkungen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind hier nicht vollständig beschrieben. Für die geeignete Anwendung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Bei pflanzlichen Arzneimitteln lesen Sie die Packungsbeilage.


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Quellen

  • Chinese Pharmacopoeia Commission, Institute of Medicinal Plant Development, Chinese Acadamy of Sciences. (2010). A Colored Identification Atlas of Chinese Materia Medica and Plants as specified in the Pharmacopoeia of the People's Republic of China, Volume I + II. Peking (China): People's Medical Publishing House.
  • Eberhard, U. (2003). Leitfaden Kampo-Medizin - Japanische Phytotherapie. München: Elsevier GmbH.
  • Europäisches Arzneibuch (Ph.Eur.) 11. Ausgabe (Grundwerk 2023), Amtliche deutsche Ausgabe. Deutscher Apotheker Verlag.
  • Hu, C., Nögel, R., Hummelsberger, J., Engelhardt, U. (Hrsg.) (2018). Paozhi: Die Aufbereitung chinesischer Arzneimittel. Methoden und klinische Anwendung. Berlin, Heidelberg: Springer-Verlag.
  • Leon, C. & Yu-Lin, L (2017). Chinese medicinal plants, herbal drugs and substitutes, an identification guide. Kew (Großbritannien): Kew Publishing, Royal Botanic Gardens.
  • Martin, J. & Stöger, E. (2008). Praxisleitfaden TCM-Drogen. Stuttgart: Wissenschaftlich Verlagsgesellschaft.
  • Stöger, E. A. (2019): Arzneibuch der Chinesischen Medizin. Monographien des Arzneibuches  der Volksrepublik China 2005, 2010 und 2015. Gesamtwerk mit 17. Aktualisierungslieferung 2019. Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag.
  • Yi, Z., Zhao, F. F., & Kummer, D. G. (2014). Chinesische Heilpflanzen. Kulmbach: ML Verlag.

Letzte Aktualisierung: 18.11.2025