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Rosskastanie

Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)

Synonyme/einheimische Namen: Rosskastanie

Die Rosskastanie gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae). Früher wurde Aesculus zur Familie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae) gezählt. Die gibt es nicht mehr als Rangstufe einer Familie sondern als Unterfamilie Hippostanoideae.


Wofür werden Rosskastaniensamen gebraucht?

Das Anwendungsgebiet von Rosskastaniensamen-Präparaten "Zur allgemeinen medizinischen Verwendung" ("Well established use" nach HMPC) ist

  • die Behandlung von chronischer Veneninsuffizienz, die gekennzeichnet ist durch geschwollene Beine, Krampfadern und das Gefühl von Schwere, Schmerz, Müdigkeit, Jucken, Spannung und Krämpfen in den Waden.

Dafür kommen Präparate zum Einnehmen in Frage, die mit dem standardisierten Trockenextrakt hergestellten sind. Eine Menge, die 21 mg Triterpenglycoside entspricht, wird 2 mal täglich eingenommen.

 

Anwendungsgebiete von Rosskastaniensamen-Präparaten als "Traditionelle pflanzliche Arzneimittel" ("Traditional use" nach HMPC) sind

  • die Linderung der Symptome bei Beschwerden und Schweregefühl der Beine im Zusammenhang mit leichten venösen Durchblutungsstörungen.

Dafür kommen Präparate zum Auftragen auf die Haut (z.B. als Creme oder Gel) bzw. zum Einnehmen (z.B. als Tabletten/Kapseln oder Saft/Lösung) in Frage, die mit definierten Rosskastaniensamen-Extrakten hergestellt sind.

  • die Linderung der Anzeichen von Prellungen wie örtliche Ödeme und blaue Flecken (Hämatome) (äußerliche Anwendung).

Dafür kommen Präparate zum Auftragen auf die Haut (z.B. als Creme oder Gel) in Frage, die mit definierten Rosskastaniensamen-Extrakten hergestellt sind.


Wofür wird Rosskastanienrinde gebraucht?

Anwendungsgebiete von Rosskastanienrinde-Präparaten als "Traditionelle pflanzliche Arzneimittel"  ("Traditional use" nach HMPC) sind

  • die Linderung der Symptome bei Beschwerden und Schweregefühl der Beine im Zusammenhang mit leichten venösen Durchblutungsstörungen,
  • die Linderung der Symptome  bei Juckreiz und Brennen im Zusammenhang mit Hämorrhoiden. Vor dieser Anwendung sollte ein Arzt ausschließen, dass eine schwere Krankheit die Beschwerden verursacht.

Dafür kommen Tabletten/Kapseln zum Einnehmen in Frage, die mit pulvererisierte Rosskastanienrinde oder mit einem definierter Trockenextrakt von Rosskastanienrinde hergestellt sind. Die Dosierung für die pulverisierte Rinde ist 2 bis 3 mal täglich 550 mg, Tagesgesamtdosis 1.100 mg bis 1.650 mg.

Hinweis: Die Informationen auf dieser Seite ersetzen nicht eine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Sie dienen nicht der Selbstmedikation. Anwendungsgebiete, Wirkungen, Nebenwirkungen und Gegenanzeigen sind hier nicht vollständig beschrieben. Für die geeignete Anwendung fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Bei pflanzlichen Arzneimitteln lesen Sie die Packungsbeilage.


Rosskastaniensamen im Arzneibuch (Hippocastani semen)

Rosskastaniensamen (Hippocastani semen) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 11) sind

  • die reifen Samen von Aesculus hippocastanum*,
  • ganz oder zerkleinert,
  • getrocknet
  • mit einem einem Gehalt von mindestens 1,5 % Triterpenglycosiden (ausgedrückt als Protoaescigenin).

Eingestellter Rosskastaniensamentrockenextrakt  (Hippocastani seminis extractum siccum normatum) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 11) muss 6,5 % bis 10 % Triterpenglycoside enthalten (ausgedrückt als Protoaescigenin).

Aussehen: Eingestellter Rosskastaniensamentrockenextrakt ist ein hygroskopisches (= Wasser ziehendes) Pulver oder Agglomerate mit gelblicher bis gelblich brauner Farbe.


Rosskastanienrinde im Arzneibuch (Hippocastani cortex)

Rosskastanienrinde (Hippocastani cortex) nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur. 11.4) ist

  • die Rinde von Aesculus hippocastanum*,
  • ganz oder zerkleinert,
  • getrocknet
  • mit einem Mindestgehalt von 3 % Aesculin.

* botanische Schreibweise: Aesculus hippocastanum L.


Rosskastanie: Historische Bilder


Quellen

  • Europäisches Arzneibuch (Ph.Eur.) 11. Ausgabe (Grundwerk 2023), Amtliche deutsche Ausgabe. Deutscher Apotheker Verlag.
  • European Medicines Agency, Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (15.01.2020): EMA/HMPC/628242/2018 - European Union herbal monograph on Aesculus hippocastanum L., semen. Revision 1. Abgerufen 05/2020 von https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/hippocastani-semen.
  • European Medicines Agency (EMA), Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC) (22.11.2023): EMA/HMPC/596130/2022. European Union herbal monograph on Aesculus hippocastanum L., cortex. Revision 1. Abgerufen 04/2025 von https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/hippocastani-cortex.

Letzte Akualisierung: 15.04.2025